Ersteinrichtung 3D-Drucker

Ersteinrichtung 3D-Drucker

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Nachdem mein Vater und ich seit etwa mindestens 5 Jahren gelegentlich darüber reden, einen 3D-Drucker anzuschaffen, hat sich mein Vater vor Kurzem diesen Traum erfüllt. Auf mein Anraten fiel die Wahl auf den Prusa Mk4, da Prusa Research ein europäisches Unternehmen ist, das für seine verlässlichen 3D-Drucker bekannt ist.

Die Inbetriebnahme verlief nach ein paar anfänglichen Schwierigkeiten problemlos. So gab es zu Anfang die Probleme, dass bei der Extrusion scheinbar zu viel verschmiert wurde und Drucke sich von der Heizplatte lösten, da sie scheinbar nicht genügend Haftung hatten. Die Lösung für beides war es, bei Drucken, die nicht viel Grundfläche auf der Heizplatte einnehmen, einen Rand für die ersten Druckschichten vorzusehen, den man ganz einfach im Slicer-Programm einstellen kann. Dies war also eher fehlende Erfahrung auf Nutzerseite. Glücklicherweise hat der Prusa Mk4 auch Funktionen wie die selbständige Heizbettnivellierung und ist generell so verlässlich, dass man als unerfahrerer Nutzer auf so gut wie nichts zu achten braucht, um gute Drucke zu erhalten. Im Internet liest man doch von mehr Problemen beim 3D-Druck, die Troubleshooting erfordern würden.

Auch waren ich und mein Vater von der Druckqualität sehr überrascht. Die Oberflächen der gedruckten Objekte sind so gut, dass eine Nachbearbeitung gar nicht nötig ist. Insbesondere die Fläche, die auf dem Heizbett auflag,und vertikale Wände sind sehr glatt.

Anfangs für die ersten Drucke nutzte ich noch die USB-Schnittstelle und startete den Druckvorgang über die Nutzeroberfläche am Drucker selbst, begann aber kurze Zeit später PrusaLink über WLAN zu nutzen, womit man Drucke über eine Web-Oberfläche vom PC aus starten kann. Der Vorteil hierbei ist natürlich, dass man zum Starten nicht am Drucker sein muss, sondern nur am Ende, um das gedruckte Objekt aus dem Drucker zu entnehmen und den Drucker für den nächsten Druckvorgang vorzubereiten. Die nächste Steigerung im Workflow war dann der Umstieg zu Octoprint. Da PrusaLink die Einbindung einer Webcam noch nicht unterstützt, habe ich auf einem alten Raspberry Pi 3B, den ich noch hatte, Octopi, eine Linux-Distribution für Octoprint, installiert. Zum Einrichten musste nur die Distribution auf eine SD-Karte geflasht werden und überraschenderweise funktionierte die Webcam auch einfach per Plug-and-Play. Lediglich die Auflösung und Bildwiederholrate musste über eine Textdatei konfiguriert werden. Um auch zu jeder Tageszeit auf dem Webcamstream etwas erkennen zu können, habe ich dann noch einen NeoPixel-LED-Streifen von Adafruit, den ich von einem alten Projekt (Wortuhr) übrig hatte, an den Raspberry Pi angeschlossen und ein 7-Zeilen-Skript geschrieben, um den LED-Streifen an- und ausschalten zu können. Das Skript konnte ich dann mit einem Octoprint-Plugin in der Web-App als Button verfügbar machen.

Ein weiterer Vorteil von Octoprint ist, dass es Android-Apps gibt, die einfach als weiteres User-Interface neben der Web-Oberfläche genutzt werden können. So ist OctoApp sehr einfach zu bedienen und Plugins für Octoprint sind auch in der App unterstützt. So waren die Buttons zum An- und Ausschalten des LED-Streifens und der Webcam auch in der App verfügbar.